© Xuan Linh
Melancholie ist wie ein dunkler Mantel, der sich um die Schultern legt und der gleichzeitig eine ruhige Wärme spendet. Auf seiner neuen EP „Still Life Of A Hand“ zeigt Leander eine Wandlung: Die introspektiven, feingliedrigen Songs haben ihre Schwere nicht verloren, doch sie öffnen sich – lassen Luft und Hoffnung hinein. Wo die vorherige EP „Abstract Desperation“ noch in dichten, teils düsteren Klangwelten kreiste, entfalten sich die neuen Tracks mit einer wärmenden Klarheit.
Der Sound bleibt sanft und durchdacht: Akustikgitarre oder Klavier und feine elektronische Elemente tragen Leanders Stimme, die mit einer ungewohnten Zartheit von Veränderung und Reflexion erzählt. „Bike Ride Home“ etwa schwebt zwischen Wehmut und Aufbruch, während „Duo“ einen stillen Dialog führt – mit sich selbst, mit einem Gegenüber, mit einem Konstrukt, das ins Wanken gerät.
Denn die EP „Still Life Of A Hand“ reflektiert auch eine Auseinandersetzung mit der Geschlechterrolle, in der Leander aufgewachsen ist, die ihn geprägt hat, die er aber auch hinterfragt und zu dekonstruieren sucht. Was bedeutet es zu lieben, wirklich da zu sein, wirklich verletzlich und zerbrechlich zu sein und sich nicht hinter patriarchalen Strukturen zu verstecken? Diese Fragen
durchziehen seine Musik, mal subtil, mal explizit, aber immer auf der Suche nach Halt.
Musikalisch lassen sich feine Parallelen zu Künstlern wie Nick Drake oder Sufjan Stevens ziehen, doch Leander geht seinen eigenen Weg. Es ist Musik, die sich nicht aufdrängt, sondern Raum lässt – für Gedanken, für Zweifel, für Veränderung. Eine Musik, die zeigt: Fragilität und Stärke sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Bewegung.
Booking Info
Label: Sliepsteen
Techrider: Here
Pressekit: Here
Availability: Just ask Marco ✉️
Travels from: Bochum
Lineup: 1 person