© Andrew Colberg
Marek Johnson ist ein wundervoller Resonanzkörper für Töne und Stimmungen, ein Zeitreisender und Forschender. Sein Schöpfer David Helm atmet musikalische Einflüsse, so wie ein Wal unablässig Plankton schluckt. Manches erkundet er bewusst (dann spielt er alte Klavierstücke, als würde er Bücher lesen), anderes spuckt er unbewusst wieder aus und triggert damit das popkulturelle Gedächtnis seiner Fans. Waren die vorherigen Marek Johnson-Alben untereinander verschieden, in sich aber homogener, so wirkt LIMBS wilder gewachsen.
Der Albumtitel LIMBS reflektiert Helms Rolle als ausführendes Organ der unendlichen Möglichkeiten von Musik. Die Verästelungen reichen von smoothem Indie-Rock bis zu vertracktem Schauermärchenscore, und sie scheinen hoch in den grau verhangenen Himmel der 90er Jahre zu wachsen. Kommt einem logisch vor, wenn man den Weg von Marek Johnson länger verfolgt. Zuvor hatte er zärtlich Wurzeln in den 70ern bei Nick Drake oder den 80ern bei Mark Hollis geschlagen. Treu ist er hier allerdings vor allem seinem Verständnis von Sound als Krone der Schöpfung.
Im Titelstück leuchtet David Helms On-Off-Beziehung zur Musik als essenzieller Substanz des Daseins am deutlichsten auf. Der Song LIMBS ist ein Hit, wie ihn auch Will Oldham oder Chan Marshall hätten schreiben können. Komplexer als ein glatter Popsong – aber mit der sanften Oberfläche eines von der Brandung weichgespülten Steins und der Tiefe des Ozeans, aus dem er kommt. Die Farbe der Stimme ist fremd und vertraut zugleich. So haben wir Marek Johnson noch nicht gesehen und gehört.
Booking Info
Label: Papercup Records
Pressekit: Find here
Techrider: Find here
Verfügbarkeit: Frag einfach Marco ✉️
Anreise: Köln
Lineup: 1, 2 oder 4 Personen
